Kurz-Info & Regeln

Wissenswertes zum Spiel.

Boule, vom französischen le boule „die Kugel“, „der Ball“, bezeichnet ein beliebtes Kugelspiel für jung und alt. Hier kann man sich über die Generationen hinweg messen ohne befürchten zu müssen, dass das Alter hier zum Nachteil gereicht. Um den berühmten Schriftsteller und Humanist François Rabelais zu zitieren: „Das Boulespiel ist gut gegen Rheuma und alle möglichen anderen Leiden, es ist für Menschen jeden Alters geeignet, vom Kind bis zum Greis“. Entsprechend heiße „Wettkämpfe“ werden im Kneipp-Vital-Park, im Herzen von Much ausgetragen.

 

Das beliebte Kugelspiel hat sich von der Antike bis in die Neuzeit entwickelt, über verschiedene nationale Grenzen hinweg. Zuerst ein kleiner Einblick in die Spielregeln: Es spielen zwei Parteien gegeneinander, dabei sind drei Formationen üblich. 1.) Doublette (zwei gegen zwei Spieler/innen, jede/r hat 3 Kugeln), 2.) Triplette (drei gegen drei Spieler/innen, jede/r hat 2 Kugeln), 3.) Tête-à-Tête (Einzel, jede/r hat drei Kugeln), oder 4.) Quadrette (Vier gegen Vier, jede/r hat 2 Kugeln - nicht offiziell)

 

Das Anwurfrecht wird durch Los ermittelt. Ein Mitglied desjenigen Teams, dem das Los zufällt, zieht einen Kreis (Durchmesser  35-50 cm) und wirft die Zielkugel (Zielkugel ist die offizielle, aber kaum benutzte Bezeichnung für das Cochonnet oder Schweinchen im Boule-Spiel. In den französischen Boule-Sportarten wird „but“ (Ziel), „bouchon“ oder „cochonnet“ bziehungsweise „petite“ (Boule Lyonnaise) benutzt. In Deutschland wird in Übersetzung von Cochonnet „Schweinchen“, „Sau“ oder regionale Begriffe wie „Wutz“ benutzt. Wörtlich übersetzt heißt Cochonnet Ferkel.) auf eine Distanz zwischen 6 und 10 Metern. Beim Spielen müssen immer beide Füße innerhalb des Kreises den Boden berühren. Im Anschluss darn versucht er die erste Kugel so nah wie möglich an die Zielkugel zu legen. Dach muss die andere Partei versuchen, entweder noch besser zu legen, oder wenn die gegnerische Kugel so gut liegt, dass es unwahrscheinlich ist, diese wegzuschießen.

 

Angreifen oder verteidigen? Diese Abwägung hängt von vielen ab die psychologischen Nachwirkungen von Angriff oder Verteidigung entscheiden nicht selten ein Spiel. Eine Partei muss solange spielen, bis sie den Punkt gewonnen oder keine Kugeln mehr hat (leer ist). Holt sie den Punkt, ist wiederum das andere Team solange dran, bis es seinerseits den Punkt zurückerobert oder keine Kugeln mehr hat. Ist eine Partei leer, versucht die andere mit den ihr verbleibenden Kugeln, weitere Punkte zu markieren, denn jede Kugel einer Partei, die näher an der Sau liegt, als die beste des Gegners, wird am Ende eines Durchgangs (Aufnahme) als Punkt gezählt.

 

Gezählt (nötigenfalls gemessen) wird, wenn alle zwölf Kugeln beider Parteien gespielt sind. Wenn z.B. die zweitbeste Kugel der anderen Partei gehört, erhält man einen Punkt, wenn drei Kugeln einer Partei besser liegen, als die beste der anderen, gibt es für sie drei Punkte usw. Möglich sind also ein bis sechs Punkte pro Aufnahme. Die Partei, die die letzte Aufnahme gewonnen hat, hat das Anwurfrecht. Sie zeichnet den Kreis dort, wie dort Sau zuletzt lag, wirft sie aus und spielt die erste Kugel. Dann geht es so weiter, wie oben für die erste Aufnahme beschrieben wurde. Gespielt wird, bis eine Partei 13 Punkte hat. Damit eine Partie nicht ewig dauert, darf man sich für das Spielen einer Kugel maximal eine Minute Zeit nehmen.

 

Zielkugeln aus Holz oder Kunststoff dürfen einen Durchmesser von 25 - 35 mm haben. Wettkampfkugeln dürfen zwischen 650 und 800 g wiegen und einen Durchmesser von 71 bis 80 mm haben. Mit preiswerten Discounter-Kugeln darf man keine Turniere spielen, sie taugen nur für Feierabendboule. Aber hier ist Vorsicht geboten! Im Jahr 2009 explodierte eine Kugel in der Schweiz. Aufgrund nachfolgender Untersuchungen der EMPA (Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt) wurde festgestellt, dass die durch Coop verkauften Kugeln mit Mörtel gefüllt wurden, um Metall für die Hülle einzusparen. Die Füllung korrodierte das Metall, und es bildete sich ein explosives Gasgemisch. Im September 2016 explodierte erneut eine Kugel bei einem Nachbarschaftsfest in Nettetal. In der Folge wurden die übrigen Kugeln durch die Einsatzkräfte kontrolliert gesprengt. Der Boule- und Pétanque-Verband in Nordrhein-Westfalen riet in der Folge dazu, beim Kauf von Kugeln auf Qualitätszeichen zu achten. Geprüfte Kugeln würden etwa die Firmenbezeichnung, eine Seriennummer und das Gewicht ausweisen.

Die Regeln als PDF-Dokument vom Deutscher Pétanque-Verband

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Pétanque/Boule Regeln
Deutscher Pétanque-Verband ist der Dachverband für Pétanque/Boule. Er ist der Herausgeber dieser Regeln, die wir freundlicherweise verwenden dürfen.
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